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RE: Die Minden in Griechenland
in DGzRS Schiffe und Newsletter 10.03.2016 18:49von JAN-CUX • 722 Beiträge
Vierter Einsatztag: MINDEN befreit weitere 35 Menschen aus Gefahr
10. MÄRZ 2016
Am vierten Einsatztag ist die Besatzung des Seenotrettungskreuzers MINDEN vor Lesbos mit erschwerten Bedingungen konfrontiert gewesen.
Bei Ost- bis Südostwinden der Stärke 6 bis 7 hat die MINDEN in den Morgenstunden einen erfolgreichen Einsatz gefahren. Dabei gelang es den deutschen Seenotrettern, 35 Menschen aus einen überfüllten, seeuntüchtigen Schlauchboot zu übernehmen.
Seit Beginn des Einsatzes am 7. März haben die Seenotretter in der Ägäis insgesamt 357 Menschen, darunter 79 Kinder, aus Gefahr befreit.
http://www.seenotretter-imrf.de/
RE: Die Minden in Griechenland
in DGzRS Schiffe und Newsletter 12.03.2016 20:53von JAN-CUX • 722 Beiträge
Video: Seenotretter im Einsatz in der Ägäis
11. MÄRZ 2016
Sie fliehen vor Krieg und Vertreibung in völlig überfüllten, seeuntüchtigen Schlauchbooten: Mehr als 350 Menschen hat unser Seenotrettungskreuzer MINDEN seit Beginn seines Einsatzes am 7. März vor der griechischen Insel Lesbos aus Gefahr befreit, darunter rund 80 Kinder.
Das frühzeitige Eingreifen gemeinsam mit den griechischen Kollegen hat bereits viel bewirkt: Seit einigen Tagen sind vor Lesbos keine Toten mehr zu beklagen.
http://www.seenotretter-imrf.de/
RE: Die Minden in Griechenland
in DGzRS Schiffe und Newsletter 12.03.2016 20:54von JAN-CUX • 722 Beiträge
Bei drei Einsätzen 165 Menschen aus Gefahr befreit
12. MÄRZ 2016
Drei Mal ist der Seenotrettungskreuzer MINDEN der DGzRS unter Führung der Hellenic Coast Guard heute vor der griechischen Insel Lesbos im Einsatz gewesen. Dabei hat seine Besatzung die meisten Menschen an einem einzigen Tag aus Gefahr befreit, seit der außergewöhnliche Einsatz am vergangenen Montag begonnen hat.
Für viele komplette Familien fand heute ihre Flucht vor Krieg, Terror und Verfolgung an Bord des Seenotrettungskreuzers ein vorläufiges Ende. Zahlreiche Frauen und Kinder, darunter oft Säuglinge, waren am sechsten Tag des Einsatzes unter den Flüchtlingen, die die MINDEN in Sicherheit gebracht hat.
Der Seenotrettungskreuzer nahm etwa zwischen 6.45 und 8.45 Uhr nacheinander 58, 51 und 56 Menschen an Bord. Allein in der zweiten Gruppe befanden sich sechs Babys im Alter von weniger als drei Monaten. Auf Veranlassung der griechischen Küstenwache übergaben die Seenotretter alle 165 aus Gefahr befreiten Menschen im Hafen von Mytilini zur weiteren Versorgung an Helfer an Land.
Seit Beginn unseres zeitlich befristeten, international koordinierten Unterstützungs- und Ausbildungseinsatzes zur langfristigen Stärkung unserer griechischen Kollegen unter dem Motto „Retter helfen Rettern“ (Hilfe zur Selbsthilfe) am 7. März 2016 haben die Seenotretter somit insgesamt 522 Menschen aus Gefahr befreit, darunter mehr als 100 Kinder.
http://www.seenotretter-imrf.de/
RE: Die Minden in Griechenland
in DGzRS Schiffe und Newsletter 14.03.2016 18:33von JAN-CUX • 722 Beiträge
DGzRS befreit in der Ägäis innerhalb einer Woche mehr als 600 Menschen aus Gefahr
14. MÄRZ 2016
In der ersten Einsatzwoche des Seenotrettungskreuzers MINDEN in der Ägäis haben die Seenotretter 601 Menschen aus Gefahr befreit. Darunter waren mehr als 120 Kinder. Seit Beginn des zeitlich befristeten, international koordinierten Unterstützungs- und Ausbildungseinsatzes am 7. März 2016 ist die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) vor der Insel Lesbos elf Mal im Einsatz gewesen. Der Einsatz ist Hilfe zur Selbsthilfe. Ziel ist die langfristige Stärkung der griechischen Kollegen unter dem Motto „Retter helfen Rettern“.
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Gleich im ersten Einsatz (7. März) barg die Besatzung der MINDEN 57 Menschen aus einem seeuntüchtigen, völlig überfüllten Schlauchboot ab. Bisher einsatzreichster Tag war der Sonnabend, 12. März. An diesem Tag brachte die MINDEN unter Führung der griechischen Küstenwache 165 Menschen in Sicherheit. Allein darunter waren sechs Säuglinge im Alter von weniger als drei Monaten.
„Wir sind frohen Mutes.“
Auf der Flucht vor Krieg, Terror und Verfolgung nimmt die MINDEN in diesen Tagen und Wochen oft komplette Familien an Bord. „Viele sind komplett durchnässt. Immer wieder müssen wir Flüchtlinge medizinisch versorgen, sei es mit Kreislaufkollaps, Unterzuckerung oder bei sehr schwerer Seekrankheit“, berichtet der Vormann der MINDEN, Ulrich Fader. Mit jedem gefahrenen Einsatz bekomme seine Besatzung, die durch Freiwillige der griechischen Schwesterorganisation Hellenic Rescue Team verstärkt wird, mehr Routine. „Wir sind frohen Mutes.“
Ab 15. März werden neben den Seenotrettern der DGzRS stets zwei Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mit an Bord der MINDEN sein. Die DGzRS hatte die DLRG um diese Unterstützung gebeten, weil deren spezielle Wasserrettungsausbildung an den griechischen Küsten erforderlich sein wird. Auslöser dafür sind die Erfahrungen schwedischer Seenotretter, die derzeit auf Samos im Einsatz sind.
Frühzeitiges Eingreifen zeigt Wirkung2016-03-14-Einsatzwoche2.jpg
Nach wie vor kommen monatlich einige Tausend Flüchtlinge über das Mittelmeer vom türkischen Festland auf die griechischen Ägäis-Inseln. Die Überfahrt kostete bereits viele Menschen das Leben. Das frühzeitige Eingreifen der Seenotretter gemeinsam mit ihren griechischen Kollegen hat bereits viel bewirkt: Seit einigen Tagen sind vor Lesbos keine Toten mehr zu beklagen.
Gemeinsam mit DGzRS und DLRG engagieren sich im Ägäischen Meer die Seenotrettungsgesellschaften Royal National Lifeboat Institution (RNLI, Vereinigtes Königreich & Irland) und Koninklijke Nederlandse Redding Maatschappij (KNRM, Niederlande). Bereits vor Ort im Einsatz sind in unterschiedlichem Maße die Redningsselskapet (RS, Norwegen) und die Svenska Sällskapet för Räddning af Skeppsbrutne (SSRS, Schweden). Die nordeuropäischen Seenotrettungsdienste stimmen ihren Einsatz eng mit der griechischen Küstenwache ab.
Mehr Informationen: www.seenotretter-imrf.de
Über den Einsatz
Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und weitere nordeuropäische Seenotrettungsgesellschaften beteiligen sich an einem zeitlich befristeten internationalen Einsatz in der Ägäis. Der Einsatz ist Teil der Initiative „Members assisting Members“ der International Maritime Rescue Federation (IMRF). In ihr sind 125 Organisationen aus 48 Ländern zusammengeschlossen.
Ziel des IMRF-Einsatzes ist Hilfe zur Selbsthilfe: Die IMRF-Mitglieder wollen Kapazitäten und Fähigkeiten ihrer griechischen Kollegen erweitern und das Hellenic Rescue Team (HRT) ausbilden. Diese Freiwilligenorganisation soll mittelfristig die griechische Küstenwache entlasten.
Die DGzRS setzt den Seenotrettungskreuzer MINDEN ein. Zwei Besatzungsmitglieder der MINDEN sind Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), deren spezielle Wasserrettungsausbildung an den griechischen Küsten erforderlich sein wird.
In Deutschland haben DLRG und DGzRS grundsätzlich voneinander getrennte Aufgaben: Die DLRG hat sich den Wasserrettungsdienst mit Rettungsschwimmern auf Binnengewässern und an den Stränden der Küste zur Aufgabe gemacht. Die DGzRS wiederum ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst auf Nord- und Ostsee und unterhält dazu Seenotrettungskreuzer und -boote.
Die Wahrnehmung der Aufgaben von DGzRS und DLRG in Deutschland bleibt vom Ägäis-Einsatz unberührt. Um die laufenden Kosten des Einsatzes zu decken, sammelt die DGzRS projektbezogene Spenden unter www.seenotretter-imrf.de/spenden, Sonderkonto bei der Commerzbank Bremen: IBAN DE30 2908 0010 0100 2338 01, BIC DRESDEFF290. Projektbezogene Spenden für die DLRG gehen auf das Konto der Volksbank in Schaumburg, IBAN: DE82255914137309000000, BIC: GENODEF1BCK.
Über die DGzRS
Die DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben hält sie rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote auf 54 Stationen zwischen Borkum im Westen und Usedom im Osten einsatzbereit – rund um die Uhr, bei jedem Wetter. Jahr für Jahr fahren die Seenotretter mehr als 2.000 Einsätze, koordiniert von der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS (MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre). Die gesamte unabhängige und eigenverantwortliche Arbeit der Seenotretter wird ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert, ohne Steuergelder. Seit Gründung der DGzRS 1865 haben ihre Besatzungen rund 82.000 Menschen aus Seenot gerettet oder drohenden Gefahren befreit. Schirmherr der Seenotretter ist der Bundespräsident.
Über die DLRG
Die DLRG ist mit rund 1,3 Millionen Mitgliedern und Förderern die größte Wasserrettungsorganisation der Welt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1913 hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. In über 2.000 Gliederungen leisten die ehrenamtlichen Helfer pro Jahr mehr als sieben Millionen Stunden freiwillige Arbeit für die Menschen in Deutschland. Die Kernaufgaben der DLRG sind die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung, die Aufklärung über Wassergefahren sowie der Wasserrettungsdienst. Rund 50.000 Mitglieder wachen jährlich über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern. Für den Einsatz in der Ägäis werden ausschließlich Kräfte mit entsprechender Ausbildung – zum Beispiel Strömungsretter – eingesetzt. Schirmherr der DLRG ist Bundespräsident Joachim Gauck.
RE: Die Minden in Griechenland
in DGzRS Schiffe und Newsletter 19.03.2016 06:50von JAN-CUX • 722 Beiträge
„Wer, wenn nicht wir!“ – Seenotretter über ihre Motivation, ihre griechischen Kollegen zu unterstützen
16. MÄRZ 2016
Alle deutschen Seenotretter, die vor Lesbos ihre griechischen Kollegen unterstützen und ausbilden, haben sich für diesen besonderen Einsatz freiwillig gemeldet. Was motiviert sie dazu? Was bewegt sie? Mit welchen Erwartungen reisen sie in die Ägäis? Wie haben sie sich vorbereitet?
Die DGzRS hat Seenotretter aus unterschiedlichen Regionen Norddeutschlands porträtiert. Einige von ihnen haben Wurzeln im tiefsten Binnenland. Hier wie dort nehmen die Familien regen Anteil am selbstlosen Engagement ihrer Angehörigen.
Portrait-Baumgaertel„Ein Stück Völkerverständigung
Thomas Baumgärtel, Station Bremerhaven
Thomas Baumgärtel gehörte zum „Vorauskommando“ der Seenotretter auf Lesbos. Die Station in Mytilini hat der Wilhelmshavener mit aufgebaut. Er und Wolfgang Behnk lösen sich im 14-täglichen Wechsel als Station Manager ab.
„Wir beherrschen das Handwerk der Seenotrettung und leisten unseren griechischen Kollegen, die mit ihren Ressourcen verständlicherweise am Ende sind, Hilfe zur Selbsthilfe. Ich sehe unsere Arbeit dort auch als ein Stück Völkerverständigung. Auf einen solchen Einsatz kann man sich zwar im Kopf vorbereiten, doch wie ein jeder von uns mit den erschwerten Anforderungen umgeht, wird sich zeigen.“
Der 49-Jährige zählt auf das Team und den Zusammenhalt an Bord. Er war zunächst freiwilliger Seenotretter und ist seit zehn Jahren bei der DGzRS fest angestellt.
heiko-froehle1„Es muss etwas getan werden“
Heiko Fröhle, Station Hooksiel
Heiko Fröhle aus Sande-Dykhausen ist annähernd vier Jahre freiwilliger Rettungsmann auf dem Seenotrettungskreuzer VORMANN STEFFENS in Hooksiel. „Es muss etwas getan werden. Und wir können in der Ägäis das einsetzen, was wir beherrschen“, antwortet der 56-jährige selbstständige Handwerker, der früher zur See gefahren ist, vor seiner Abreise auf die Frage, warum er sich entschieden hat, in Griechenland dabei zu sein. „Dennoch ist uns allen klar, dass keiner so genau weiß, was ihn dort unten erwartet und wie er damit umgehen wird.“
Portrait-Behnk„Jeder sollte das tun, was er kann“
Wolfgang Behnk, Ausbildungsstation Neustadt i. H.
„Kein Vater und keine Mutter dieser Welt setzt das Leben eines Kindes aufs Spiel, wenn die Not und Ausweglosigkeit sie nicht dazu treiben würde“, sagt Wolfgang Behnk. Der gebürtige Schleswiger wuchs im Ruhrgebiet auf und war jahrzehntelang als Marinesoldat auf See. Seit vier Jahren gibt er sein umfangreiches Wissen als ehrenamtlicher Ausbilder in den Schulungseinrichtungen der DGzRS an die Seenotretter weiter. Außerdem ist er stellvertretender Vormann eines Seenotrettungsbootes.
Auf der Ausbildungsstation der DGzRS in Neustadt i. H. ist er Ausbildungsleiter, in Mytilini Station Manager – Behnk bringt viel Erfahrung mit auf die Insel Lesbos. „Natürlich fahre ich mit gemischten Gefühlen dorthin. Wir alle kennen die Bilder aus dem Fernsehen, aber wir werden erst dort erfahren, in welchem Maße wir gefordert sind. Auch psychisch.“
Portrait-Fader„Seenotretter zu sein, ist für mich mehr als ein Beruf“
Ulrich Fader, Station Bremerhaven
„Ich bin Seenotretter – das ist für mich mehr als nur ein Beruf. Deshalb bin ich der Meinung, dass man diese Menschen, die auf der Flucht vor Bomben und Terror sind, nicht einfach ihrem Schicksal überlassen darf.“ Ulrich Fader hat keinen Moment gezögert. Als erster hat er die Verantwortung des Vormanns der MINDEN getragen.
Der Schwabe, den es 1980 an die Nordsee zog, hat den Seenotrettungskreuzer in die Ägäis überführt und die Leitung der ersten Einsatzcrews übernommen. Nicht zuletzt war er entscheidend daran beteiligt, das Einsatzkonzept nach den ersten Erfahrungen vor Ort zu verfeinern.
In 33 Jahren bei der DGzRS war Ulrich Fader bei manchem Einsatz dabei, der ihm im Gedächtnis geblieben ist. Spektakulär ist ein Wort, das er dabei ungern verwendet. Vor Lesbos warten ganz neue Herausforderungen auf den erfahrenen Vormann. „Gemischte Gefühle haben wir alle“, sagt der 52-Jährige. „Wir haben zweifelsohne die Erfahrungen und die Kompetenz, zu retten. Aber keiner von uns weiß vorher, wie ihn die Situation emotional packen wird!“
Portrait-Just„Wer, wenn nicht wir!“
Maik Just, Station Zinnowitz/Usedom
„Wer, wenn nicht wir!“, sagt Maik Just. Seit mehr als zwölf Jahren ist er freiwilliger Seenotretter. Geboren und aufgewachsen in Sachsen-Anhalt, brachte ihn ein Bauingenieurwesen-Studium an die Ostsee. Als er vom geplanten Einsatz der DGzRS in der Ägäis unter dem Motto „Retter helfen Rettern“ hörte, war er gedanklich „sofort mit im Boot“. „Da muss man etwas unternehmen. Meine Frau denkt da wie ich und unterstützt mich – darüber haben wir uns ernsthaft ausgetauscht.“
Dem 50-Jährigen ist klar, dass die Seenotretter im Vorhinein nicht wissen können, was im Einsatz in der Ägäis auf jeden einzelnen zukommt. Was er weiß, ist: „Wir sind sehr gut darauf vorbereitet worden. Beim Einführungsseminar und beim Training habe ich hochmotivierte und hochprofessionelle Kollegen um mich herum gehabt.“
„Papa, fahr!“
Michael Bremer, Station Horumersiel
Michael Bremer ist freiwilliger Rettungsmann der Station Horumersiel; das Seenotrettungsboot BALTRUM liegt ganz in der Nähe im Hafen Wangersiel. Der Leiter der Jugendherberge Schillig gehört seit 2004 zur Freiwilligen-Crew. Auf der Insel Wangerooge aufgewachsen, ist ihm die See vertraut.
„,Papa, fahr!’, haben meine Kinder zu mir gesagt, als das Thema bei uns zu Hause aufkam“, schildert der 53-Jährige. Ein Schlüsselerlebnis war für ihn das Foto des ertrunkenen kleinen Flüchtlingsjungen Aylan aus Syrien, das Anfang September vergangenen Jahres am Strand des türkischen Badeortes Bodrum aufgenommen wurde. „Als ich das Foto gesehen habe, war für mich klar: Sollte die DGzRS jemals im Mittelmeer eingesetzt werden – ich bin dabei! Wenn ich wiederkomme, werde ich wohl ein anderer Mensch sein.“
michael-benjes1„Ich möchte etwas zurückgeben“
Dr. Michael Benjes, Station Hooksiel
Dr. Michael Benjes ist Facharzt für Innere Medizin, Rettungsmediziner und Seenotarzt der DGzRS; seine Praxis befindet sich in Hohenkirchen. Seit fünf Jahren ist er als freiwilliger Seenotretter zur Stelle, wenn die Besatzung des Seenotrettungskreuzers VORMANN STEFFENS aus Hooksiel zu einem Notfall ausrücken muss und dringend ärztliche Begleitung benötigt.
Der 49-Jährige schätzt das Know-how und den Teamgeist der Mannschaft, diese wiederum weiß, dass sie sich auf seine Mitarbeit und spontane Bereitschaft verlassen kann. „Mit dieser Initiative in Griechenland reagiert die DGzRS auf die Not der Flüchtlinge und die Belastung der griechischen Retter vor Ort. Ich möchte mithelfen und bin auch dabei, weil ich der DGzRS etwas dafür zurückgeben möchte, dass sie mich so gut ausgebildet hat“, sagt Benjes, der im Bosnien-Krieg in einem Flüchtlingslager gearbeitet hat.
„Hauptsache, wir retten“Portrait-Hemmersbach
Mario Bastian Hemmersbach, Station Schleswig
Mario Bastian Hemmersbach hat seine Entscheidung nicht leichtfertig getroffen. „Ich habe eine ganze Weile überlegt. Dann habe ich mir gesagt: Ob Menschen in Nord- und Ostsee ertrinken oder in der Ägäis, das ist alles dasselbe. Seenotrettung ist Seenotrettung“, sagt er. „Wenn wir auf der Schlei zusätzlich Hilfe brauchen, rufen wir die NIS RANDERS. Ich finde, das ist selbstverständlich, dass wir den Griechen jetzt zu Hilfe kommen.“
Der 24-Jährige ist sich aber auch illusionslos darüber im Klaren, dass möglicherweise belastende Szenen auf ihn und seine Kollegen warten. „Wir werden nicht alle retten können. Wir werden auch Tote dabei haben. Ich habe schon mehrere Tote gesehen. Auch wenn wir Tote an Bord haben werden: Hauptsache, wir retten Menschen. Ich werde mich immer darauf konzentrieren, dass wir Menschen retten.“
http://www.seenotretter-imrf.de/
RE: Die Minden in Griechenland
in DGzRS Schiffe und Newsletter 19.03.2016 07:12von JAN-CUX • 722 Beiträge
Weitere 125 Menschen auf der MINDEN in Sicherheit
17. MÄRZ 2016
Stürmisches Wetter hat die vergangenen Tage vor Lesbos geprägt. Nur vereinzelt waren Flüchtlinge mit ihren einfachen, seeuntüchtigen Schlauchbooten unterwegs. Auch heute Morgen noch wehte der Wind zwischen der griechischen Ägäis-Insel und dem türkischen Festland mit gut sechs Beaufort. Es herrschten ein bis anderthalb Meter Seegang. In zwei Einsätzen hat die Besatzung unseres Seenotrettungskreuzers MINDEN heute insgesamt 125 Menschen aus Gefahr befreit.
Blick vom Tochterboot MARGARETE auf den Seenotrettungskreuzer MINDEN der DGzRS und sein „zweites Tochterboot“, das Rettungsboot der DLRG (rechts im Bild eines der seeuntüchtigen Flüchtlingsboote)
Unterstützung haben die Seenotretter bei dieser Aufgabe zum ersten Mal von den durch die DGzRS angeforderten und am vergangenen Wochenende angereisten Rettungsschwimmern der DLRG erhalten. Sie waren in den vergangenen Tagen umfangreich mit den Einsatzverfahren auf der MINDEN vertraut gemacht worden.
Die MINDEN fährt derzeit unter der Führung von DGzRS-Vormann Ulrich Fader mit 15 Besatzungsmitgliedern in den Einsatz. Dazu gehören acht Seenotretter der DGzRS, bis zu drei Kollegen unserer griechischen Schwesterorganisation Hellenic Rescue Team und vier Rettungsschwimmer der DLRG. „Die Crew arbeitet außerordentlich gut zusammen. Das Team hat sich sehr schnell gut eingespielt: Jeder weiß, was er zu tun hat“, schildert Vormann Fader das gute Miteinander.
„Zweites Tochterboot“
Die DGzRS hatte die DLRG aufgrund der besonderen Einsatzbedingungen um Unterstützung gebeten (wir berichteten). Die Rettungsschwimmer verfügen an Bord der MINDEN über ein „Inflatable Rescue Boat“ (IRB). „Wir setzen es wie ein zweites Tochterboot ein“, erläutert Fader. „Unser Tochterboot MARGARETE stellt den Erstkontakt her, um eine Leine zu übergeben. Einzige Befestigungsmöglichkeit bei diesen unzureichenden Booten ist der Außenbordmotor.
MARGARETE bugsiert dann das Heck des Schlauchbootes in Richtung der geöffneten Heckwanne der MINDEN. Das IRB der DLRG übernimmt die gleiche Aufgabe am Bug. „Auf diese Weise liegt das Flüchtlingsboot auch bei einigem Seegang verhältnismäßig ruhig vor der Heckwanne, und wir können die Menschen übernehmen. Trotzdem erfordert das große Umsicht aller Beteiligten und birgt weiterhin Gefahren, vor allem, wenn sich die Menschen im Schlauchboot unbedacht bewegen“, beschreibt Fader. „Die Schlauchboote sind sehr instabil und können leicht kentern.“
Übernahme auf See reduziert Risiko für die Menschen
Das felsige Küstenvorfeld ist lebensgefährlich für die Menschen in den überfüllten, seeuntüchtigen Schlauchbooten, die aus sehr dünnem Material eilig zusammengenäht wurden. Um das Risiko zu reduzieren, ist es das Ziel, die Flüchtlinge auf See zu übernehmen.
Seit Beginn unseres zeitlich befristeten, international koordinierten Unterstützungs- und Ausbildungseinsatzes zur langfristigen Stärkung unserer griechischen Kollegen unter dem Motto „Retter helfen Rettern“ (Hilfe zur Selbsthilfe) am 7. März 2016 hat die Besatzung der MINDEN somit insgesamt 726 Menschen aus Gefahr befreit, darunter rund 130 Kinder.
Ihre Spende hilft
Um die laufenden Kosten des Einsatzes zu decken, sammelt die DGzRS projektbezogene Spenden. Spenden Sie einfach online oder nutzen Sie das Sonderkonto bei der Commerzbank Bremen: IBAN DE30 2908 0010 0100 2338 01, BIC DRESDEFF290.
Projektbezogene Spenden für die DLRG gehen auf das Konto der Volksbank in Schaumburg, IBAN: DE82255914137309000000, BIC: GENODEF1BCK.
RE: Die Minden in Griechenland
in DGzRS Schiffe und Newsletter 19.03.2016 07:18von JAN-CUX • 722 Beiträge
Video: So bringen die Seenotretter die Flüchtlinge in Sicherheit
17. MÄRZ 2016
Die seeuntüchtigen Schlauchboote der Flüchtlinge wurden aus sehr dünnem Material eilig zusammengenäht. Um zu verhindern, dass diese Boote an den rasiermesserscharfen Klippen der Insel Lesbos aufgeschlitzt werden und Menschen in Lebensgefahr geraten, setzt das Joint Rescue Co-ordination Centre (JRCC) Piräus Schiffe der griechischen Küstenwache und den Seenotrettungskreuzer MINDEN der DGzRS ein.
Die Seenotretter übernehmen die Flüchtlinge auf See, um das Risiko für die Menschen soweit wie möglich zu reduzieren.
http://www.seenotretter-imrf.de/video-so...-in-sicherheit/
http://www.seenotretter-imrf.de/
RE: Die Minden in Griechenland
in DGzRS Schiffe und Newsletter 25.03.2016 11:08von JAN-CUX • 722 Beiträge
Stärken Sie den Rettern den Rücken – mit Ihrer Spende.
22. MÄRZ 2016
Die DGzRS unterstützt die griechischen Kollegen vor Ort auf der Insel Lesbos mit dem Seenotrettungskreuzer MINDEN. Das ist für die DGzRS eine außergewöhnliche Situation, der die DGzRS sich aus tiefer menschlicher Überzeugung stellt.
Die Rettung von Menschenleben aus Seenot ist für die DGzRS keine politische Frage, sondern eine humanitäre Aufgabe. Nahezu täglich geraten Flüchtlinge vor der griechischen Küste in Seenot. Die DGzRS ist da, um ihnen zu helfen. Und um die griechischen Kollegen zu unterstützen, auszubilden und langfristig zu stärken.
Die DGzRS würde sich freuen, alle als Unterstützer auch bei diesem Einsatz an der Seite der Retter zu wissen. Stärken Sie der Crew mit Ihrer Spende den Rücken und spenden Sie für die Rettung Schiffbrüchiger in der Ägäis.
Jetzt konkret helfen:
Unterstützen Sie die Seenotretter bei diesem außergewöhnlichen Einsatz. Wir haben hier ein paar Ausrüstungsgegenstände zusammengestellt, für die DGzRS Ihre Spenden zum Beispiel verwenden möchten:
Verbandspaket 3Wärmedecken
Rescue bag: Spenden Sie für eine „rescue bag“:
Wärmedecken, Verbandszeug aber auch Schutzausrüstung für unsere Retter
(z. B. Mundschutz) verbergen sich in diesem kleinen Päckchen.
Ihre Spende: 30 Euro
Training: Das SeenotretterTraining
- Rettungsinsel
bereiten sich bestmöglich auf die außergewöhnliche Herausforderung vor.
Helfen Sie einem Retter und unterstützen Sie sein Überleben-auf-See-Training für den Einsatz.
Ihre Spende: 500 Euro
Übung und Besprechung mit griechischen Kollegen des Hellenic Rescue Teams vor dem Hafen von Mytilini.
Einmal volltanken bitte: Der Seenotrettungskreuzer MINDEN benötigt Brennstoff. Schenken Sie den Seenotrettern die Tankfüllung für die nächsten Einsätze.
Ihre Spende: 3.000 Euro
Jeder Euro zählt – unterstützen Sie die Retter bei Ihrem Einsatz in der Ägäis.
Spenden Sie einfach online oder nutzen Sie das Sonderkonto bei der Commerzbank Bremen: IBAN DE30 2908 0010 0100 2338 01, BIC DRESDEFF290.
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RE: Die Minden in Griechenland
in DGzRS Schiffe und Newsletter 25.03.2016 11:37von JAN-CUX • 722 Beiträge
„Sie sind eine Crew!“: DGzRS, DLRG und HRT
24. MÄRZ 2016
Ziel des DGzRS-Einsatzes unter dem Dach der IMRF ist Hilfe zur Selbsthilfe: Deshalb bilden die Seenotretter bei regelmäßigen Übungen das Hellenic Rescue Team (HRT) aus. Die Freiwilligenorganisation soll mittelfristig die griechische Küstenwache entlasten.
Das HRT ist eine ehrenamtliche Hilfsorganisation, die sich von Anfang an bemüht hat, in dieser schwierigen Lage zu helfen. Schon früh haben Rettungskräfte des HRT auf Lesbos, Samos und Kos den Seenotrettungsdienst verstärkt. Seit November 2015 ist innerhalb der landesweiten Organisation des HRT ein Nothilfeplan in Kraft getreten, um die Retter auf den drei Inseln zu unterstützen. Die MINDEN hat bei Einsätzen auch Einsatzkräfte des HRT an Bord.
Daneben trainieren die Seenotretter fast täglich mit den Rettungsschwimmern der DLRG. Auf Bitten der DGzRS ergänzen sie seit dem 13. März die Besatzung der MINDEN, da ihre spezielle Wasserrettungsausbildung an den griechischen Küsten das vielfältige Know-how der Seenotretter ergänzt.
Jeder Euro zählt – unterstützen Sie die Retter bei Ihrem Einsatz in der Ägäis.
Spenden Sie einfach online oder nutzen Sie das Sonderkonto bei der Commerzbank Bremen: IBAN DE30 2908 0010 0100 2338 01, BIC DRESDEFF290.
RE: Die Minden in Griechenland
in DGzRS Schiffe und Newsletter 02.04.2016 11:08von JAN-CUX • 722 Beiträge
Vierte Einsatzwoche geht zu Ende – Weitere 127 Menschen in Sicherheit
1. APRIL 2016
Am letzten Tag der vierten Einsatzwoche des Seenotrettungskreuzers MINDEN vor Lesbos hat seine Besatzung heute weitere 127 Menschen in Sicherheit gebracht. Seit Beginn des zeitlich befristeten Ausbildungs- und Unterstützungseinsatzes, den die DGzRS auf Bitten der griechischen Kollegen gemeinsam mit Seenotrettungsgesellschaften weiterer nordeuropäischer Länder leisten, ist knapp ein Monat vergangen.
Suchfahrt: Seenotretter auf dem oberen Fahrstand der MINDEN
Die griechische Küstenwache hat den deutschen Seenotrettungskreuzer der DGzRS heute zwei Mal in den Einsatz gerufen. Alle Einsätze der MINDEN erfolgen unter ihrer Leitung. Aus dem ersten der beiden seeuntüchtigen Schlauchboote vor der griechischen Ägäis-Insel nahm die Besatzung der MINDEN am frühen Morgen 57 Menschen, aus dem zweiten weitere 70 sicher an Bord. Unter ihnen befanden sich insgesamt rund 40 Kinder.
Die MINDEN war heute unter der Führung von DGzRS-Vormann Sven Detlefsen mit zwölf Besatzungsmitgliedern im Einsatz. Dazu gehörten sechs Seenotretter der DGzRS, drei Kollegen unserer griechischen Schwesterorganisation Hellenic Rescue Team und drei Rettungsschwimmer der DLRG. Die DGzRS hatte die DLRG aufgrund der besonderen Einsatzbedingungen um Unterstützung gebeten (wir berichteten).
Seit Beginn des international koordinierten Unterstützungs- und Ausbildungseinsatzes zur langfristigen Stärkung der griechischen Kollegen unter dem Motto „Retter helfen Rettern“ (Hilfe zur Selbsthilfe) am 7. März 2016 hat die Besatzung der MINDEN insgesamt mehr als 1.000 Menschen aus Gefahr befreit, darunter knapp 200 Kinder, viele von ihnen Säuglinge.
Jeder Euro zählt – unterstützen Sie die Retter bei Ihrem Einsatz in der Ägäis.
Spenden Sie einfach online oder nutzen Sie das Sonderkonto bei der Commerzbank Bremen: IBAN DE30 2908 0010 0100 2338 01, BIC DRESDEFF290.
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