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Das technisches Kulturdenkmal,der kohlebefeuerte Dampf-Eisbrecher STETTIN in Cuxhaven
Der Eisbrecher wurde 1933 von den Oderwerken Stettin als Baunummer 769 für die Industrie- und Handelskammer Stettin gebaut, um den Seeweg Stettin-Swinemünde sowie die Zufahrten zum Haff in strengen Eiswintern schiffbar zu halten, da Stettin wirtschaftlich stark von der Seefahrt abhängig war.
Die Konstruktion zeigte erstmals in Deutschland den in Finnland entwickelten sogenannten Runeberg-Steven. Dieser bewirkt, dass sich das Schiff nicht mehr nur – wie bei den früher gebauten Eisbrechern mit Löffelbug – mit seinem Rumpf auf das Eis schiebt und es nur durch sein Gewicht zerdrückt. Beim Runebergsteven zerteilt vielmehr eine Schneidspante das Eis, das dann seitlich abgebrochen wird. Diese Stevenform hat die weitere Entwicklung des Eisbrecherbaus maßgeblich beeinflusst.
Obwohl in den dreißiger Jahren schon lange Dieselmotoren bekannt waren, wurde die STETTIN bewusst mit einer Dampfmaschine ausgestattet, da diese den Vorteil einer sehr schnellen (innerhalb von 3 Sekunden) Umsteuerung der Maschine von Vorwärts- auf Rückwärtsfahrt bietet.
Dies war beim Manövrieren im Eis und beim Freibrechen von festsitzenden Schiffen von großer Bedeutung. Außerdem wurden die Stettiner Eisbrecher durch die Reederei Braeunlich betreut, die im Sommer einen Seebäderdienst entlang der Ostseeküste unterhielt. Deren Schiffe hatten entsprechende Antriebsanlagen. Das technische Personal wechselte also im Herbst auf die fünf Eisbrecher und brauchte nicht entlassen zu werden. Auf den Eisbrechern fanden sie dann eben gleiche Anlagen vor, die ihnen von den Seebäderschiffen her geläufig waren. Diese Kooperation hat bis zum Kriegsende 1945 hervorragend funktioniert.
Mit der besonderen Rumpfform und einer Maschinenleistung von max 2.200 PSi (indizierter, am Zylinder gemessener Leistung) konnte die STETTIN Eis bis zu einer Dicke von 0,5 m bei einer konstanten Geschwindigkeit von 1–2 kn brechen. Bei größeren Eisstärken musste „geboxt“ werden: Das Schiff fuhr mehrere Anläufe, bis das Eis nachgab. Zum Betrieb des Schiffes war eine Besatzung von mindestens 30 Mann erforderlich.
Durch umfangreiche Zusatzausrüstungen wie Schlepphaken, Hochleistungskreiselpumpen und kräftige Winden war die Stettin nicht nur als Eisbrecher, sondern auch als Bergungsschiff einsetzbar. Geteilte, insgesamt 60 Meter lange und 110 mm starke Stahlringsaugschläuche erlaubten dem Schiff bis zu 500 Kubikmeter (= Tonnen) Wasser pro Stunde aus Havaristen abzusaugen.
Zwischen 1933 und 1945 war die STETTIN auf der Oder zwischen Stettin und Swinemünde sowie auf der Ostsee im Einsatz. 1945 war sie noch am Transport von Flüchtlingen über die Ostsee beteiligt. Nach 1945 war sie für das Wasser- und Schifffahrtsamt Hamburg auf der Elbe tätig. Ihr Liegeplatz war der Bauhof in Wedel.
1981 sollte sie wegen Unwirtschaftlichkeit verschrottet werden. Durch die Bildung eines Fördervereins konnte das Schiff mit tausenden von Arbeitsstunden und der Hilfe großzügiger Sponsoren am Leben gehalten werden. Es hat heute den Status eines technischen Kulturdenkmals und liegt am Anleger Neumühlen beim Museumshafen Oevelgönne in Hamburg. Während der Sommermonate führt die STETTIN Fahrten für Gäste im Rahmen von Großveranstaltungen wie Hamburger Hafengeburtstag, Kieler Woche, Flensburger Dampf-Rundum oder Hanse Sail Rostock durch, kann aber auch gechartert werden.
Im März 1937 wurde der Bauvertrag eines Eisbrechers für den Kaiser-Wilhelm-Kanal von der Wasserstraßenverwaltung des Reiches / Wasserstraßenmaschinenamt Rendsburg und der Stettiner Oderwerke unterzeichnet.
Es wurde der Dampfeisbrecher "WAL"
Taufe und Stapellauf wurden am 5. Mai 1938 auf der Oder-Werft in Stettin gemeinsam begangen.
Traditionssegler "ATALANTA" vor Cuxhaven
Die Atalanta ist ein ehemaliger Lotsenschoner und war in dieser Funktion von 1901 bis 1929, damals noch unter dem Namen Cuxhaven, in der Elbmündung unterwegs. Nach Außerdienststellung erfolgte 1930 ein Umbau mit Yachttakelage, Motor und neuer Inneneinrichtung und das Schiff wurde auf seinen heutigen Namen umgetauft. Im Jahre 1950 erwarb die Bank M. M. Warburg, Brinkmann Wirtz & Co. den Lostenschoner und betrieb ihn über 40 Jahre. 1995 wurde das Schiff Eigentum des Fördervereins Schoner "Atalanta" e.V. in Wismar durch eine Schenkung der Warburg-Bank. Nach einer achtjährigen Restaurierungsphase wurde das Schiff als Jugendschiff im Jahre 2001 wieder in Dienst gestellt.
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